Kahnfahrten Dirk Kleemann

Bitte beachten: Der nachfolgende Text ist ein Interview oder eine Geschichte aus einem vergangenen Jahr. Bitte ziehen Sie daraus keine Schlüsse auf aktuell stattfindende Veranstaltungen oder Statistiken etc.

 

Spreewald-Journal Ausgabe: Mai/Juni 2016

Interview mit Dirk Kleemann: „Im Winter erweitere ich meine Sprachkenntnisse theoretisch, im Sommer praktisch.“

“Welcome to Dirk’s guided punt trips“, so begrüßt Kahnfährmann Dirk Kleemann aus Lübbenau nicht selten seine Gäste. Denn er bietet Spreewaldentdeckern aus dem internationalen Raum das charakteristische Erlebnis der Kahnfahrt auf Englisch und sogar auf Spanisch. Da gibt es doch bestimmt allerhand zu berichten!

Herr Kleemann, wie würden Sie das Naturerlebnis Spreewald in drei Worten beschreiben?

Natürlich, erholsam und unterhaltsam.

Was macht das Leben und Arbeiten als Kahnfährmann für Sie so außergewöhnlich?

Als Kahnfährmann kommt man jeden Tag mit Leuten aus nah und Fern in Kontakt, die bereits gut gelaunt ankommen und darauf eingestellt sind, einen schönen Tag zu verbringen.

Was hat Sie bewogen Ihre Touren auch für Englisch und Spanisch sprechendes Publikum aufzubereiten?

Seit dem Jahr 2000 ist für mich gefühlt ein Anstieg von ausländischen Touristen da, und die sind in gewisser Weise besonders auf Erklärungen der Dienstleister angewiesen und die bringen einem auch eine großes Interesse und Dankbarkeit entgegen.

Die Begeisterung für den Spreewald ist ansteckend. Was glauben Sie, fasziniert die internationalen Besucher besonders?

An erster Stelle ganz klar die einzigartige Flusslandschaft, die auch in der geologischen Geschichte einzigartig ist. An zweiter Stelle die Besiedlungsgeschichte seit dem 8. Jahrhundert. Und als drittes die wirtschaftliche bzw. kulturhistorische Entwicklung seit dem 11. Jahrhundert, also wie sich der Mensch die Sumpflandschaft urbar gemacht und den Spreewald, wie wir ihn heute kennen, geformt hat.

Gibt es Begegnungen mit Gästen, die Ihnen nachdrücklich in Erinnerung geblieben sind?

Ja, auf jeden Fall. Vorgestern zum Beispiel hab ich eine Tour mit einem britischen Medizinstudenten gemacht, der sehr viele interessierte Fragen gestellt hat und den ich im Anschluss an die Tour noch auf Spinat und Kartoffeln zu mir nach Hause eingeladen habe. Sowas passiert dann manchmal.

Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, den Spreewald mehrsprachig erlebbar zu machen?

Ganz wichtig, wenn die Verkaufszahlen steigen sollen. Wir wollen alle, dass der Tourismus in der Region wächst, aber es muss auch von unserer Seite aus bedient werden. Insgesamt sind wir bei uns in der Gegend ein bisschen spät dran,  was den englischsprachigen Service im Tourismus angeht. Da ist man woanders schon viel weiter.