Spreewald Frauenchor Lübben

Bitte beachten: Der nachfolgende Text ist ein Interview oder eine Geschichte aus einem vergangenen Jahr. Bitte ziehen Sie daraus keine Schlüsse auf aktuell stattfindende Veranstaltungen oder Statistiken etc.

 

Spreewald-Journal Ausgabe:
Mai/Juni 2015

Chorvorsitzende Regina Schulze über ihre besondere Verbindung zum Spreewald-Frauenchor Lübben: „Wir sind wie eine große Familie.“

Seit 1975 verbindet die Mitglieder des Spreewald-Frauenchors Lübben die Liebe zum Spreewald und zum Gesang.

Mehr als 40 Jahre im Zeichen des deutsch-sorbischen Liedguts, Spreewälder Traditionen und eines engen Gemeinschaftsgefühls verbindet die die sangesfreudigen Frauen mittlerweile – unter ihnen Regina Schulze, Vorsitzende des Chors.

Frau Schulze, was bedeutet es den Mitgliedern des Chors, seit über 40 Jahren Brauchtum und Lebensfreude der Spreewaldregion überregional zu repräsentieren?

In erster Linie sind wir alle sehr stolz auf unser langes Durchhalten. Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, das sorbische Brauchtum zu pflegen und werden diesbezüglich seitens der Stiftung für das sorbische Volk unterstützt. Schon seit den Zeiten der ehemaligen DDR werden wir sozusagen als Botschafter des Spreewalds gehandelt.

Was ist das Besondere daran, in der heutigen Zeit als eher traditionell orientierter Chor aufzutreten? Welche Botschaft liegt Ihnen am Herzen?

Das Besondere ist, dass wir Authentizität vermitteln. Wir sind mehr als schmückendes Beiwerk einer Region. Für uns gehört die Stadt Lübben, auch wenn diese es anders sieht, unbedingt  zum sorbischen Siedlungsgebiet. Daher ist es uns eine Herzensangelegenheit, unsere Heimat mit ihren traditionellen Wurzeln zu vertreten.

Der Chor trifft sich einmal wöchentlich zum Proben. Wie gestaltet sich so ein Mittwochabend in der Spreewaldschule Lübben?

Wir sind eine sehr fröhliche Gruppe. Unsere Chorleiterin, Susann Herrmann, ist ein absoluter Glücksgriff. Sie motiviert uns – auch und gerade in Vorbereitung für die Aufnahmen unserer Jubiläums-CD. Außerdem bringt sie uns zum Lachen. Es ist ein sehr, sehr angenehmes Miteinander. Wir sind wie eine große Familie, die auch nach der Chorprobe noch gern beisammensitzt.

Sie treten in der traditionellen sorbischen Festtagstracht auf und haben sorbische/wendische Volkslieder im Repertoire. Was hat dies für eine Wirkung auf Ihr Publikum?

Unsere Programme werden vom Publikum sehr gut angenommen. Großes Interesse wird vor allem auch an unseren Trachtenvorstellungen bekundet.

Der Spreewald-Frauenchor ist, wie Sie meinten, eine äußerst illustre Runde. Rückblickend: Welches Erlebnis zählt zu Ihren persönlichen Lieblingserinnerungen?

Da gibt es viele. Spontan fällt mir die 750-Jahr-Feier in Berlin ein. Damals, noch zu DDR-Zeiten, haben wir bei unserem Auftritt am Alexanderplatz den Bezirk Cottbus vertreten. Überhaupt war diese Fahrt ein toller kultureller Austausch. Ebenso sind mir zum Beispiel die sorbischen Festivals in Bautzen oder Fahrten zu bundesweiten Chortreffen in Erinnerung geblieben.

Zur Feier des 40-jährigen Jubiläums brachte der Frauenchor die von Ihnen angesprochene zweisprachige CD heraus. Was war das Spannende bei der Arbeit an diesem Projekt?

Mit dieser CD machen wir uns selbst ein Geschenk. „Die Spinnstube“ war der Ursprung des Chors und auch unser allererstes Programm. Neben deutsch-sorbischem Liedgut wird auf der CD unter anderem die Erklärung von Bräuchen und ein Mundartgedicht zu hören sein. Das war uns besonders wichtig. Mithilfe von Gerald Schön, der für den musikalischen Feinschliff verantwortlich ist, und Susann Herrmann gelingt uns hier etwas Tolles, worauf wir stolz sind.