Förderprojekte im Tourismus

Um ein touristisches Vorhaben umzusetzen braucht es oft mehr als eine zündende Idee. Förderprojekte sind eine wichtige Möglichkeit, Organisationen und Personen zu unterstützen, die ansonsten nicht die Ressourcen hätten, um ihre Ideen zu verwirklichen.

Es gibt viele Förderprogramme in Brandenburg, die Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Auf dem Förderportal des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie finden sie Fördermöglichkeiten in allen Bereichen und Beratungs- und Unterstützungsangebote.

Förderprojekte im Bereich Tourismus

Als Tourismusverband Spreewald entwickeln wir unser Reisegebiet stets weiter, um unseren Gästen einen angenehmen und ansprechenden Aufenthalt bieten zu können. Hier spielt auch der Ausbau der Infrastruktur der Region für alle Anwohner und Gäste eine große Rolle oder die Steuerung nachhaltiger Tourismusangebote in der Destination. Dafür nutzen wir Förderprogramme wie z.B. den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie den Europäischen Sozialfonds (ESF).

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung ist ein Förderinstrument der Europäischen Kommission für alle Regionen Europas.

Becher mit Spreewald Motiven und Hände in Nahansicht die sie halten
© TVS | Lena Tschuikow

Er versucht Entwicklungsunterschiede auszugleichen. Der EFRE adressiert die Bedürfnisse der Regionen. Der Europäische Sozialfonds verbessert die Chancen auf Beschäftigung, unterstützt die Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung und versucht Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt abzubauen. Der Tourismusverband Spreewald nutzt bereits erfolgreich beide Angebote.

IFAF-gefördertes Forschungsprojekt „GreenBot“

Dieses Forschungsprojekt steuert nachhaltige Tourismusangebote in unterschiedlichen Destinationen. Wir arbeiten dabei mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin zusammen. Weitere Partner sind die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und die Tourismus Marketing Brandenburg GmbH.

Das Team erarbeitet eine Besucherlenkungs-App und einen allgemeinen Leitfaden zur Besucherlenkung für den Spreewald. Ein wichtiger Teil der Untersuchung beschäftigt sich damit, wie Gäste und Anwohner zu einem bewussteren, ressourcenschonenderen Umgang mit der Natur im Spreewald bewegt werden können. Dazu gehören zum Beispiel Paddelregeln, die keine Verbote enthalten, sondern die auf nette Art erklären, warum das UNESCO Biosphärenreservat Spreewald nicht überall zu betreten ist oder warum hinterlassener Müll den Tieren in unserer Kulturlandschaft nicht gut tut. Es werden bei dem Projekt Experteninterviews durchgeführt und ausgewertet und eine qualitative Umfrage zum Thema „Paddelerfahrung & Spreewald-Kenntnisse vor Ort“ erarbeitet und durchgeführt. Alle Informationen zum GreenBot finden Sie auf der Projektwebsite des IFAF.

Nachhaltiger Paddeltourismus #weilderspreewaldwertvollist

Auf der Grundlage des IFAF-geförderten Forschungsprojektes „Greenbot“ wurden die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen zur Kommunikation der Paddelregeln vom Tourismusverband von der Theorie in die Praxis umgesetzt. In Kooperation mit dem Biosphärenreservat Spreewald und der Steuerungsgruppe Masterplan naturverträglicher Kanutourismus, wurden Print- und Onlinematerialien entwickelt, um die Spreewälder Leistungsträger bei der Vermittlung der Paddelregeln zu unterstützen. In finanzieller Beteiligung der Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Dahme Spreewald und der Stadt Cottbus, konnte eine Erstauflage der Materialien kostenfrei für die Leistungsträger bereitgestellt werden. Die Printmaterialien können unter tourismus@spreewald.de angefragt werden.

© Lena Tschuikow - www.spreewald.de

Förderung des sorbischen/wendischen Volkes im Landkreis Dahme-Spreewald

Der Tourismusverband Spreewald hat es sich zur Aufgabe gemacht, das vielfältige Kulturerbe der Sorben/Wenden mit deren Tradition und Sprache als Ausdruck der Identität des sorbischen/wendischen Volkes zu erhalten und weiter zu entwickeln. 2022 haben wir Kaffeebecher aus Graspapier als naturverträgliche Alternative zu herkömmlichen Plastikbechern in der Außengastronomie und Freizeiteinrichtungen mit sorbisch/wendischen Motiven künstlerisch gestalten lassen. Diese werden nun vor allem auf Kähnen genutzt.

Das ist nur ein kleiner Anstoß für eine nachhaltige Entwicklung der Region. Das zweite Projekt ist eine sorbische/wendische Familienbox, die Gäste in Restaurants im Spreewald ausprobieren können, wenn sie Wartezeiten überbrücken müssen. Hier werden Gäste ein sorbisch/wendisches Memoryspiel finden, eine  eine Puppe zum Ausschneiden mit drei verschiedenen Trachten, ein Ausmalheft, Buntstifte, eine Postkarte, ein sorbisches Booklet und die Familien-Freizeitkarte. Das Design wurde von der Lübbener Künstlerin Karen Ascher entworfen. Der Tourismusverband Spreewald konnte die beiden Projekte mithilfe des Landkreises Dahme Spreewald planen und umsetzen

Mann und Frau halten Spreewald Becher und lächeln
© TVS | Lena Tschuikow

Das sorbisch/wendische Booklet "Unter der Haube"

Kaum ein anderes Merkmal verkörpert die Einzigartigkeit des Spreewaldes so sehr wie das Volk der Sorben/Wenden. In ihrem angestammten Siedlungsgebiet, das durch die Zweisprachigkeit auf öffentlichen Schildern gekennzeichnet ist, sind sich viele Bewohner und Besucher nicht bewusst, welchen prägenden Einfluss die sorbische/wendische Kultur und Sprache auf die alltäglichen Gegebenheiten der Region haben. Eine Fülle von Orts-, Familien- und Flurnamen sowie Sagen und Traditionen im Spreewald haben sorbische/wendische Wurzeln. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Dahme-Spreewald wurde das sorbisch/wendische Booklet "Unter der Haube" entwickelt, um Leistungsträger wie Gästeführer:innen, Kahnfährvereine sowie Mitarbeiter:innen in Freizeiteinrichtungen, Hotellerie und Gastronomie bei der kompetenten Vermittlung des immateriellen Kulturerbes zu unterstützen und das Wissen nachhaltig zu festigen.