Großer Spreewaldhafen Lübbenau

Bitte beachten: Der nachfolgende Text ist ein Interview oder eine Geschichte aus einem vergangenen Jahr. Bitte ziehen Sie daraus keine Schlüsse auf aktuell stattfindende Veranstaltungen oder Statistiken etc.

 

Spreewald-Journal Ausgabe: März/April 2017

Interview mit Steffen Franke: „Häufig höre ich: wie im Spreewaldkrimi“

Der Große Spreewaldhafen in Lübbenau ist einer der Publikumsmagneten der Region. Von hier starten rund ums Jahr Kahnfahrten hinein in die Fließlandschaft des UNESCO-Biosphärenreservates. Übrigens war Theodor Fontane vor 160 Jahren der erste prominente Besucher, der von dort in die Tiefen des Spreewaldes aufbrach und erst am nächsten Tag zurückkehrte. Was den Reiz einer solchen Unternehmung ausmacht, weiß Steffen Franke, Vorstandsvorsitzender der hiesigen Kahnfährgenossenschaft, sehr genau.

Herr Franke, die Kahnfahrt ist der Klassiker hier im Spreewald. Was macht wohl den zeitlosen Charme dieses Erlebnisses aus?

Der Spreewald ist eine Natur- und Kulturlandschaft, in der hartes Arbeiten an der Tagesordnung war. Diese Landschaft und die hier lebenden Menschen weckten das Interesse der Besucher welche daraufhin Kahnfahrten unternahmen und den Spreewald entdeckten. Übrigens war Theodor Fontane vor 160 Jahren der erste prominente Besucher, der vom heutigen Großen Spreewaldhafen Lübbenau in die Tiefen des Spreewaldes aufbrach und erst am nächsten Tag zurückkehrte. Es ist wohl das besondere Transportmittel Spreewaldkahn, das die Kahnfahrt zum Klassiker werden ließ.

Weshalb sollte jeder von uns mindestens eine Kahnfahrt im Sommerhalbjahr und eine während der Wintermonate unternommen haben?

Die Kahnfahrt ist Wegbereiter des Spreewaldtourismus. Sie wurde zu der Zeit bekannt, in der die typische Sommerfrische immer beliebter wurde und zusehends mehr Menschen Urlaub machten. Die Ansprüche entwickelten sich aber weiter und alle schönen Jahreszeiten rückten ins Interesse der Menschen. Und der Winter im Spreewald, ob mit Schnee oder ohne ist wunderschön. Die Bäume haben ihr Blattkleid abgeworfen und lassen tiefe Einblicke zu. Die Ruhe ist wunderbar und noch ein Geheimtipp. Es ist der Unterschied, den man wahrnehmen muss. Die Sommersaison mit dem pulsierenden aber naturnahem Tourismus und die Stille und Ruhe im Winter.

Der Spreewald erfreut sich auch im Ausland wachsender Beliebtheit und der Große Hafen Lübbenau heißt internationale Gäste dementsprechend willkommen, wie aus der Website und den Prospekten vor Ort hervorgeht. Wie wichtig ist es für Sie, über die Landesgrenzen hinaus ein Stück des Spreewälder Lebensgefühls zu transportieren?

Sehr wichtig. Wer einander besucht lernt sich kennen. Und ich glaube das Spreewälder Lebensgefühl ist ein freundliches und gelassenes Lebensgefühl. Wir können den Besuchern englisch-, spanisch- und polnisch sprechende Kahnfährleute zur Seite stellen. Prospekte halten wir in Englisch, Schwedisch, Dänisch, Tschechisch, Russisch, Niederländisch, Polnisch, Ungarisch und demnächst auch in Spanisch bereit.

Gibt es seitens der Gäste im Anschluss an eine Kahnfahrt ein Resümee, das Sie vielleicht nicht zum ersten oder zweiten Mal hören?

Häufig höre ich: „Wir kommen wieder“, oder „Was für eine Stille“, „Was für eine einmalige Landschaft“, „Wie im Spreewald-Krimi“. Zudem wird die Freundlichkeit der Spreewälder vielfach gelobt, gerade von Gästen jenseits der Elbe die länger hier im Urlaub sind. Auch wird die Entwicklung der Spreewaldorte und der Stadt Lübbenau genannt. Die Häuser und Straßen sind top, vieles ist neu, die Stadt ist sauber. Das freut mich sehr.

Und zum Schluss noch ein Tipp: Wenn Sie Besuchern zur Spreewaldpremiere sowie treuen Spreewaldfans jeweils eine Kahnfahrt empfehlen würden, welche wären das?

Also wir halten für Neulinge die Schnuppertour mit 2 Stunden bereit, in dem Wissen, dass sie dies schon als lang empfinden und sonst gar nicht einsteigen würden. Die Wiederkehrer kennen die Region und wissen dass die Schnuppertour nur ein Splitter des Ganzen ist. Für sie ist die Schleusenkahnfahrt ab dem Großen Spreewaldhafen in Lübbenau eine echte Alternative. In gesamt 5 Stunden erleben sie mehrere Schleusendurchfahrten, viel Grün und Natur, das Dorf Lehde, das versteckt gelegene Waldgasthaus Wotschofska und auch die eine oder andere landwirtschaftlich genutzte Fläche. Auf jeden Fall viel Ruhe und den Ansporn, das nächste Mal die Hochwaldtour wie einst Theodor Fontane zu erleben, als Tagestour vorbei am Schützenhaus und der Kanow Mühle durch den majestätischen Hochwald. Einzigartig!