Spreewaldkrimi Interview mit Candy Hentschel

Bitte beachten: Der nachfolgende Text ist ein Interview oder eine Geschichte aus einem vergangenen Jahr. Bitte ziehen Sie daraus keine Schlüsse auf aktuell stattfindende Veranstaltungen oder Statistiken etc.

 

Spreewald-Journal Ausgabe:
November/Dezember 2015

Interview mit Komparsin Candy Hentschel: „Für Liebhaber der Region ist jeder Spreewaldkrimi ein Muss.“

„Klappe…und Action!“, hieß es im Spreewald, als die Filmcrew des deutschlandweit beliebten Spreewaldkrimis im September/Oktober 2015 für rund vier Wochen Einzug in der Region hielt. Und das bereits zum neunten Mal.

In dieser Zeit tauschte auch Candy Hentschel zeitweise ihre Arbeit im Spreewelten Bad in Lübbenau gegen die Komparsenrolle als Polizistin. Ein nicht alltägliches Erlebnis, wie sie zu berichten weiß.

Frau Hentschel, der Spreewaldkrimi hat sich mittlerweile als feste Größe im deutschen Fernsehen etabliert und wird jedes Jahr aufs Neue von vielen Zuschauern sehnlich erwartet. Was empfinden Sie als besondere Stärke, als Markenzeichen dieser Filmreihe?

„Die Landschaft ist das, was den Spreewald auszeichnet, was die Leute besonders interessiert. Und diese kommt in den Krimis sehr gut zur Geltung. So gut, dass nach jeder Ausstrahlung die Telefone in den Spreewälder Tourist-Informationen häufiger klingeln, weil viele Zuschauer herkommen möchten, um den Spreewald selbst zu erleben. Außerdem macht Christian Redl als Kommissar Krüger seine Sache richtig gut und damit ebenfalls tolle Werbung für die Region.“

Was hat Sie bewegt, sich für eine Komparsenrolle im nunmehr neunten Krimi zu bewerben?

„Als Spreewälderin hatte ich schon länger den Wunsch, einmal als Komparsin in einem der Spreewaldkrimis mitzuwirken. Ich wollte einfach mal wissen, wie die Arbeit beim Film so abläuft – noch dazu hier in meiner Heimat. Nachdem ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal gecastet worden bin, durfte ich in diesem Jahr in die Rolle einer Polizistin schlüpfen, was mich wirklich gefreut hat.“

Wie dürfen wir uns Ihren Arbeitstag als Komparsin vorstellen?

„Der Drehtag hat für mich um 8 Uhr morgens begonnen. Nach der Begrüßung des sehr sympathischen Filmteams bin ich sofort in meine Polizeiuniform geschlüpft. Dabei wurde auf alle Details geachtet – sogar Handschellen und eine Pistole musste ich tragen. Anschließend ging es kurz in die Maske und danach zum Drehort, an dem alle Mitwirkenden dann für ihren Einsatz abrufbar waren. Die einzelnen Szenen wurden nun mehrmals und mit großer Konzentration gefilmt – eine echte Detailarbeit und Geduldsprobe. Wer sich für eine Komparsenrolle interessiert sollte wissen, dass einen Großteil der Zeit am Set schlichtweg das Warten auf den Dreh einnimmt.“

Wie ist die Atmosphäre am Set? Gibt es vielleicht etwas, das Sie besonders überrascht oder beeindruckt hat?

„Die Atmosphäre ist sehr nett, freundlich und aufgeschlossen, aber dennoch absolut diszipliniert und professionell. Das muss auch sein. Beeindruckend ist, wie lange es braucht, um eine einzelne kleine Szene abgedreht zu haben. Außerdem muss ich sagen, dass es wirklich einen Unterschied macht, in Polizeiuniform vor der Kamera zu stehen als in eigener ziviler Kleidung. Das ist gleich ein ganz anderes Gefühl.“

Gibt es für Sie ein Fleckchen in der Region, das in Zukunft unbedingt noch als Drehort in Betracht gezogen werden sollte, weil es das gewisse Spreewälder Etwas hat?

„Da mich die alten Holzbohlenhäuser hier im Spreewald faszinieren, finde ich es im Allgemeinen immer wieder schön, wenn diese traditionelle Architektur in den Krimis eingefangen wird.“

Welche guten Gründe, glauben Sie, sprechen dafür, sich als Fan der Reiseregion die Spreewaldkrimis anzuschauen?

„Auf jeden Fall die Einblicke in die mystischen Seiten des Spreewaldes. Klar, diese werden teilweise überspitzt, aber das ist eben Film. Ein anderes Argument ist, dass die Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen des früheren Spreewaldlebens bekommen: Die wenigsten Gäste werden wohl einmal die Möglichkeit haben, bei Spreewäldern zuhause vorbeizuschauen. Die Kulisse ist einfach authentisch inszeniert und erinnert mich persönlich immer ein wenig an den Charme aus Omas Zeiten. Für Liebhaber der Region ist jeder Spreewaldkrimi ein Muss, würde ich sagen.“

Werden Sie den gerade abgedrehten Film, wenn er 2016 im ZDF ausgestrahlt wird, mit etwas anderen Augen sehen, weil Sie den Blick hinter die Kulissen kennen?

„Doch, ja. Zum einen bin ich natürlich gespannt, wie letzten Endes die finale Umsetzung des Gedrehten aussieht. Ich habe meine Erinnerungen an die Arbeit. Doch was wurde nun wie geschnitten? Zum anderen liegt die Spannung in der Luft, ob man sich selbst in der Endfassung des Filmes sieht.“