Blaudruck im Spreewald

Traditionelles Handwerk mit kunstvollen Mustern

Der Blaudruck, ein traditionelles Färbe- und Druckverfahren, hat im malerischen Spreewald eine lange Geschichte und ist Teil des kulturellen Erbes dieser einzigartigen Region. Dieses kunstvolle Handwerk, das auch als "Blaudruckerei" bekannt ist, zeichnet sich durch die Verwendung von Indigo-Farbe und Holzmodeln aus, um beeindruckende Muster auf Stoff zu zaubern.

Die Wurzeln des Blaudrucks im Spreewald reichen weit zurück, bis ins 18. Jahrhundert. Damals wurden bereits ausgereifte Techniken verwendet, um aus den reifen Samen des Ölleins ein wertvolles Öl zu gewinnen, während die verbleibenden Flachsfasern für die Herstellung von Leinstoffen verwendet wurden. Dieses Handwerk hat im Laufe der Jahrhunderte an Bedeutung gewonnen und ist ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Kultur geworden.

Verfahren des Blaudrucks

Das eigentliche Verfahren des Blaudrucks ist eine faszinierende Kombination aus Kunst und Handwerk. Zunächst werden die Holzmodeln, auf denen die Muster eingraviert sind, sorgfältig vorbereitet. Die Stoffe werden dann mit Hilfe dieser Modeln und Indigo-Farbe bedruckt. Die Besonderheit liegt in der schonenden Kaltpressung der Leinsaat, die sicherstellt, dass die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Durch diese traditionelle Methode entstehen einzigartige, tiefe blaue Muster auf den Textilien.

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Bedeutung und Weiterführung

Der Blaudruck hat nicht nur eine ästhetische Funktion, sondern erzählt auch Geschichten der Region. Die kunstvollen Muster auf den Stoffen sind oft von der Natur und den Fließen des Spreewalds inspiriert. In Werkstätten, in denen der Blaudruck gepflegt wird, können Besucher nicht nur die beeindruckenden Drucktechniken bewundern, sondern auch handgefertigte Textilien erwerben und somit ein Stück traditionelles Spreewald-Handwerk mit nach Hause nehmen.

© Bernd Choritz - Museum Dissen