Bio-Hotel Kolonieschänke Burg

Bitte beachten: Der nachfolgende Text ist ein Interview oder eine Geschichte aus einem vergangenen Jahr. Bitte ziehen Sie daraus keine Schlüsse auf aktuell stattfindende Veranstaltungen oder Statistiken etc.

 

Spreewald-Journal Ausgabe: Mai/Juni 2017

Interview mit Koch Jörg Thiele: „Es ist die Liebe, die man in ausgewählte Grundzutaten steckt.“

Wien, Sylt, Mallorca – das sind nur einige der Etappen, die Jörg Thiele, seines Zeichens selbstständiger gastronomischer Berater, Rezeptentwickler und Foodstylist, durchlaufen hat, bevor es ihn 2012 in den Spreewald zog. Inzwischen kocht Jörg Thiele in der Kolonieschänke in Burg und bietet außerdem zum Beispiel Kochkurse und Ernährungs- sowie Unternehmensberatung an. Außerdem zeichnet sein eigenes „Lieblingskoch-Gütesiegel“ Produkte aus, die seinen Ansprüchen von Qualität, Herkunft und Nachhaltigkeit gerecht werden. Spannend, oder?

Herr Thiele, 2016 haben Sie sich sehr erfolgreich durch die Fernsehsendung „The Taste“ gekocht. Welches sind die wertvollsten Erfahrungen, die Sie aus dieser Zeit mitgenommen haben?

Die wichtigste Erfahrung, die ich bei „The Taste“ sammeln konnte: Leistung ist die eine Seite der Medaille, auf der anderen Seite gehört noch eine ganze Portion Glück und Coolness dazu, um zu gewinnen. Es war eine schöne Erfahrung mit so vielen Top-Köchen zu kochen und es ist schön, dass sich teamübergreifend ganz, ganz viele Freundschaften entwickelt haben.

Wer Ihre vielseitigen Interpretationen kennt, weiß, dass Sie das Heimische gern mit dem Extravaganten kombinieren. Worauf kommt es Ihnen bei Ihren Kreationen am meisten an?

Es ist die Liebe, die man in ausgewählte Grundzutaten steckt. Dabei darf man nie den Bezug zur Realität verlieren, denn die Gerichte müssen jedermann begeistern und dürfen keine abgehobenen Kunstwerke sein. Meine Gerichte werden so entwickelt, dass sie geschmacklich etwas Besonderes sind und genügend Raffinesse bieten, um Gäste glücklich zu machen.

Welches ist Ihrer Meinung nach eine der viel zu unterschätzten Zutaten in der Küche? Und wie lässt sich das schnell ändern?

Salz – auch wenn diese wertvolle Speisezutat schon seit der Antike sehr geschätzt wird und Speisen komplett verändert, nehmen wir alle viel, zu viel davon zu uns. Es lässt sich schwer dosieren und man hat schnell mal ein Gericht versalzen. Übermäßiger Salzverzehr kann zu Bluthockdruck und anderen Herzkreislauferkrankungen führen, also esst weniger Salz, würzt lieber nach und verwendet immer das gleiche Salz denn jedes Salz hat eine andere Würzkraft. Mein Tipp: In meiner Küche gibt es nur Himalaya Salz.

Seit diesem Frühling haben Sie die kulinarische Leitung im Bio-Hotel Kolonieschänke in Burg fest in der Hand. Welche Vision haben Sie für Ihr Wirken vor Ort?

Kulinarisch führe ich das Hotel zusammen mit einem Küchenchef meines Vertrauens denn ich habe als Hoteldirektor, Gastgeber und Lieblingskoch natürlich auch noch viele, viele andere Aufgaben. Meine Vision ist, die Regionalität an erste Stelle zu setzten und trotzdem Bioqualität anbieten zu können, außerdem möchte ich eine Spreewälder-Genusstafel ins Leben rufen und Gäste an einer langen Tafel, mit einem Gourmetmenü auf höchstem Niveau verwöhnen.

Psst! Haben Sie vielleicht noch eine Empfehlung, mit welchem Gericht Spreewälder ihren Gästen daheim die Region garantiert im Handumdrehen schmackhaft machen können?

Die Antwort auf diese Frage findet ihr auf meinem YouTube Kanal Lieblingskoch: Grützwurststrudel mit Blitzsauerkraut, Speckchip und Senf.